«Ich war so motiviert und überzeugt, dass ich es dieses Mal schaffen würde. Doch ich falle immer wieder in die alten Muster zurück. Theoretisch ist mir das alles bekannt, aber ich kann es nicht umsetzen. Ich boykottiere mich selbst. Ich bin gefangen in meinen alten Verhaltensmustern und kann mich nicht davon befreien. Wenn ich am Abend nach Hause komme, bin ich einfach nur müde und die Couch zieht mich magnetisch an. Mein innerer Schweinehund ist zu stark, ich komme nicht gegen ihn an.»
Das sind häufige Beschreibungen von Klienten und ich gehe davon aus, dass sich alle Menschen mehr oder weniger mit diesem Thema auseinander zu setzen haben.
Dahinter steckt die Sehnsucht und das Anliegen, neue, alltagsstabile Gewohnheiten zu entwickeln, alte Verhaltensmuster zu durchbrechen, um endlich gesünder zu leben, fitter zu werden, Gewicht zu verlieren, mit dem Rauchen aufzuhören, weniger impulsiv zu reagieren, weniger zu lügen und zu betrügen – es gibt noch viele weitere Beispiele dafür.
Dahinter steckt das Bedürfnis «sich besser fühlen» und es geht darum, kurzfristige Verhaltensveränderungen langfristig in seinen Alltag zu etablieren, denn aus dem einmaligen Fitnesstraining soll eine regelmässige Gewohnheit werden.
Warum scheitern wir an unseren Verhaltensmustern?
Grad zu Jahresbeginn nehmen wir Menschen uns gute Vorsätze vor, welche sich jedoch oftmals nach sehr kurzer Zeit wieder im Sand verlaufen. Es scheitert an der langfristigen Integration in unseren Alltag. Aber weshalb ist das so? Weshalb setzen Menschen nicht einfach das um, was sie sich vorgenommen haben. Was macht eine nachhaltige Veränderung bisweilen so schwierig? Was genau ist der innere Schweinehund und welcher Nutzen hat dieser? Wieso sind wir manchmal faul und träge und können uns für nichts motivieren? Warum fällt es uns schwer, neue Gewohnheiten, selbst wenn wir diese als hilfreich betrachten, anzunehmen und alte Gewohnheiten loszulassen, trotz unserer grossen Motivation zu Beginn des Unterfangens?
Hier ist es wichtig zu verstehen, dass hinter jeder Gewohnheit ein psychisches Grundbedürfnis steht, welches befriedigt werden möchte: Aufmerksamkeit, Schutz & Sicherheit, Zugehörigkeit, Freiheit & Autonomie sowie Sinngebung. Je nach Erfahrungen und Prägungen in der Vergangenheit, sind diese Grundbedürfnisse stärker oder weniger stark ausgeprägt.
Alte Muster und Gewohnheiten haben stets eine wichtige Funktion in Bezug auf diese Bedürfnisse, Werte und auch Erwartungen. Hinter dem unbewussten Festhalten an alten Gewohnheiten steckt in der Regel ein ausgeprägtes Schutz- & Sicherheitsbedürfnis, denn die alten Muster sind irgendwann aus gutem Grund entstanden.
Umschwenken ist gar nicht so einfach
Man könnte es auch wie folgt umschreiben: «Wenn wir bis hier und heute überlebt haben, dann haben wir mehr richtig wie falsch gemacht. Das ist Fakt. Das heisst aber auch, dass das Lösen von einem alten Muster diesen «Überlebens-Erfolgt potenziell gefährden könnte. Das kann auf einer unbewussten Ebene Verunsicherung und Widerstand auslösen, obwohl andere Anteile in uns, wie zum Beispiel der Verstand das Neue, anders bewerten und gutheissen würde».
Wir stehen dem Vorhaben eine Gewohnheit zu verändern also ambivalent gegenüber; einerseits wünschen wir diese – andererseits schlummert unbewusst eine Angst vor dem Neuen. Es liegt deshalb eine meist unbewusste Abwägung vor zwischen dem erwünschten Neuen gegenüber dem abgelehnten Alten. Meistens darf das alte Muster dann auch weiter bestehen und unser Vorhaben alte Gewohnheiten loszulassen, scheitert.
Ein weiterer äusserst relevanter und normalerweise unbewusster Aspekt ist die Tatsache, dass jede Veränderung stets eine energetische Investition, einen Energieaufwand, beinhaltet. Und da unser unbewusstes Schutz- & Sicherheitssystem ebenfalls den Energiehaushalt überwacht, wird jedes Veränderungsvorhaben unbewusst einer energetischen Aufwand-Nutzen Abwägung unterzogen und überprüft. Erscheint das Vorhaben energetisch zu «teuer» wird es unbewusst in Form von «innerem Schweinehund», Trägheit, Bequemlichkeit, Faulheit abgelehnt.
Hierzu ein Beispiel zum Thema Nichtraucher werden:
Person A fasst im Bewusstsein, willentlich den Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, da sie gesünder leben möchte.
Gewohnheiten sind wie Verhaltensmustern in unserem Unterbewusstsein verankert. Also muss nun das Bewusstsein mit dem Unterbewusstsein kommunizieren und ihm mitteilen, dass Person A den Willen hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Das Unterbewusstsein macht nun eine Aufwand-Nutzen-Abwägung und zieht dazu auch noch die Emotionen zu Rate, welche im Unterbewusstsein sitzen.
Die Abwägung ergibt, dass der Aufwand mit dem Rauchen aufzuhören viel zu gross ist und Person A das Rauchen braucht um ihr Grundbedürfnis (z.B. Zugehörigkeit) befriedigen zu können.
Das Unterbewusstsein lehnt das Veränderungsanliegen ab.
Person A hat jedoch einen starken Willen. Es gelingt ihr tatsächlich mit dem Rauchen aufzuhören. Sie kann für ein paar Tage, Monate oder sogar Jahre erfolgreich sein.
Doch dann kommt Person A in eine Situation, bei der die Emotion in ihrem Unterbewusstsein, welche mit dem Verhalten Rauchen verbunden ist, «getriggert» wird. Nun ist die Chance sehr gross, dass Person A wieder zu rauchen anfängt. Denn: Die Emotionen überwiegen immer die Willenskraft – immer.
Wie kann Person A nun aber trotzdem erfolgreich ihr Vorhaben «für immer Nichtraucher zu werden und zu bleiben» umsetzen?
Von alten Verhaltensmustern lösen
Hier kommt die Hypnose ins Spiel. Die hypnotische Trance erlaubt den Zugang zum Unterbewusstsein. Mit der Hypnosetherapie werden Prägungen und Verknüpfungen aus unserer Kindheit und Jugendzeit aufgearbeitet und neutralisiert, so dass die Emotion, welche hinter dem Verhalten Rauchen steckt, neutralisiert und nicht länger mit dem Verhalten Rauchen verknüpft ist. Person A hat dann ausgesprochen gute Erfolgschancen, für immer Nichtraucher zu werden und zu bleiben, und auch nicht zu einem anderen Kompensationsverhalten wie zum Beispiel essen, zu wechseln, weil die auslösende Situation aufgearbeitet worden ist.
Was ist Hypnose?
Die moderne, aufdeckende Hypnosetherapie ist die weltweit erste ISO9001 zertifizierte Methode. Hypnosetherapie findet je länger je mehr breite Akzeptanz in der Schulmedizin und wird an der ETH wissenschaftlich erforscht.
Der hypnotische Zustand wird mit Tagträumen verglichen. Er ist ein natürlicher Zustand, welchen alle Menschen tagtäglich erleben; Übergang vom Wachzustand in den Schlaf und umgekehrt. Man schläft nicht, das Bewusstsein ist zu 100% aktiviert, nimmt aber eine beobachtende Stellung ein. Im Zustand der Trance können wir hören, sprechen, lügen, uns bewegen und uns danach auch an alles erinnern. Suggestionen können von uns angenommen oder abgelehnt werden. Wir sind weder manipulierbar noch willenslos.
Die Hypnose ist ein wunderbar angenehmer und entspannender Zustand. Praktisch jedes Anliegen verbessert sich mit Hypnose verbessert oder wird ganz verändert. Und damit auch das Loslösen von alten Verhaltensmustern.
Parafigura Miriam Frey, Coaching & Hypnose
Danke für diesen Gastbeitrag. Hier kommst du zu Miriams Webseite. Miriam ist Mitglied im Womansphere Network.