Natürlich komme ich auf das Thema Mindset zu sprechen. Auch wenn das eher nebensächlich ist in diesem Blog, so finde ich es doch unerlässlich, sich damit zu beschäftigen, wenn man sein eigenes Business gründen möchte. Von Beginn an musst du eine spezielle Persönlichkeit sein und da du dieses Buch gekauft hast, mit dem der Entschluss einhergeht, dein Leben selbst bestimmen und dich selbständig machen zu wollen, zweifle ich nicht daran, dass du diese Persönlichkeit mitbringst. Was jedoch auch wichtig ist, ist ein starkes Mindset, das dich auch in schwierigen Situationen immer begleiten wird und dir dabei hilft, die richtigen Lösungen zu finden.
Mindset und ich
Ich muss sagen, dass das Thema Mindset für mich noch nicht allzu lange eine wichtige Priorität in meinem Leben hat. Davor habe ich eine große Firma gegründet und aufgebaut, mit fast fünfzig Angestellten. Und sie geführt, ohne mich um das Thema Mindset zu kümmern. Habe Tag und Nacht gearbeitet und einiges mehr geleistet als die meisten meiner Altersgenossen und Genossinnen. Dazu kam noch Kind, Haushalt und Studium. Alles habe ich irgendwie unter einen Hut bekommen. Klar war jeder Tag ein Kampf, aber ich kann stolz auf mich sein und sagen, dass ich ihn gemeistert habe. Viele Tage lang. Als ich meine Firmenanteile verkauft hatte, wusste ich, dass es Zeit war, etwas an meinem Leben zu ändern. Ich war nicht glücklich mit vielem, was sich abspielte. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich verstanden habe, was falsch läuft.
Denn – auch wenn ich ansonsten optimistisch in die Zukunft geblickt habe – und mir sicher war, stets einen Weg zu finden – und mit Womansphere tatsächlich einen Weg gefunden habe, der mich tatsächlich mehr als nur glücklich macht, kam ich nicht ganz über diese Melancholie in meinem Leben hinweg. Bis ich eines Tages durch eine simple Begegnung, ein zufälliges Gespräch mit einer mir fremden Person endlich wach wurde und verstand, dass ich noch immer in meiner Opferhaltung gefangen war.
Du verdienst es
Und genau das ist das Problem, das viele Leute haben. Ich war mir zwar sicher, dass ich es verdiente, Geld zu verdienen, wenn ich hart arbeitete. Dass ich es verdiente, Erfolg zu haben mit meinem Business. Aber da war auch immer diese unglaublich harte Arbeit, die ich voraussetzte. 24 Stunden – oder noch mehr, wenn möglich, musste man leisten, um erfolgreich zu werden.
Ich wusste zwar, dass es erfolgreiche Geschäftsleute gab, die gleichzeitig auch tolle Urlaube machte. Oder die sich ihre Hausarbeit von Angestellten erledigen ließen. Und solche, die Zeit mit ihren Kindern verbrachten, ohne ständig für ihre Arbeit auf Abruf zu sein. Dennoch dachte ich nicht, dass es so einfach wäre für einen Normalo wie mich – oder wie dich. Und somit ließ ich auch gar nicht zu, dass ich mir erlaubte, Geld in mein Leben zu ziehen. Nicht ohne mich dafür fast kaputt zu arbeiten.
Zeit für dich
Ein Arzt verschrieb mir während dieser Zeit Massagen. Das erste Mal, dass ich so etwas tat und in Anspruch zu nehmen, ohne es auf den ersten Blick wirklich zu brauchen. Ich hatte mir einmal den Fuß gebrochen und dafür konnte mir Physiotherapie wirklich gut helfen, um wieder zu meiner alten Form zurückzugelangen. Doch jetzt ging ich einfach nur hin, legte mich auf die Liege und spannte eine halbe Stunde lang vollkommen aus, während ich mich nebenher noch mit der netten Physiotherapeutin unterhielt und somit den Kopf wirklich frei bekommen konnte und mich auch körperlich tief entspannte.
Ich habe einen Moment lang gebraucht, um mir wirklich zuzugestehen, um mir diese halbe Stunde zwei Mal in der Woche wirklich nur für mich selbst frei zu räumen. Nicht, weil ich es wirklich brauchte, sondern einfach, weil es mir guttat. In diesem Moment realisierte ich, dass ich mir nicht unbedingt gönnte, was ich mir eigentlich so sehnlich wünschte. Ich wünschte mir, Erfolg damit zu haben, anderen Frauen zu helfen und ich wünschte mir, meine finanziellen Sorgen vergessen zu können.
Gestehe dir ein, Mensch zu sein
Doch – ich erlaubte mir nicht zu hundert Prozent, mir genau dies zuzugestehen, ohne dass ich mich fast zu Tode ackerte auf dem Weg dahin. Noch immer dachte ich, es mir schwer verdienen zu müssen und beispielsweise während mein Kind in der Spielgruppe betreut war, hundert Prozent dieser Zeit zu nutzen, um hart zu arbeiten – an mir und an meinen Träumen. Dass ich dabei aber nicht daran arbeitete, meine Batterien zu laden oder mein Mindset so auszurichten, dass ich mir die Erfüllung meiner Träume überhaupt verdient hatte, das ließ ich leider außer Acht. Ich lebte überhaupt nicht wie die Person, die sich den Reichtum verdient hatte, den ich mir erträumte.
Und dein Mindset?
Und jetzt komme ich zu dir: Wo stehst du mit deinem Mindset? Lebst du tatsächlich dieses Leben, das du dir erarbeiten möchtest und von dem du denkst, dass es dich glücklich machen wird? Und vor allem – denkst du überhaupt, dass du es dir verdient hast? überdenke genau diese Position, wenn du möchtest, dass Reichtum, Fülle und finanzielle Freiheit in dein Leben kommen können. Denn nur dann wird es überhaupt eintreffen können. Ansonsten wirst du wie ich monatelang, wenn nicht sogar jahrelang einfach nur arbeiten, arbeiten, arbeiten und natürlich wirst du dich über den Lohn am Ende des Monats freuen und natürlich wirst du Erfolg haben, aber du wirst auch deine Batterien schonungslos leermachen und ihnen immer nur ermöglichen, sich bis maximal zur Hälfte wieder zu laden und du wirst auch weiterhin mit den Zweifeln an dir selbst leben müssen.
Du wirst dich fragen bei allem was über dem monatlichen Gehaltsscheck liegt, ob du das wirklich verdient hast. Möchtest du das, oder möchtest du mehr? Genau diese Frage habe ich mir gestellt und für mich entschieden, dass ich mehr möchte, dass ich aus dieser Opferhaltung ausbrechen möchte und dass ich endlich frei sein wollte. Finanziell und gedanklich – in jeder Hinsicht.
Lass die Opferrolle hinter dir
Mit diesem Ausbruch aus der Opferrolle kam auch meine veränderte Einstellung zum Thema Sichtbarkeit. Und zwar hatte ich mich gerade auch als Chefin eines großen Unternehmens besonders online sehr zurück gezogen. Ich redete jeden Tag mit hunderten von Leuten – ungelogen. Manchmal war meine Telefonliste länger als der Speicher des iPhones, sodass ich abends nicht mehr sehen konnte, wer mich zu Beginn des Tages angerufen hatte und welche Rufnummern ich gewählt hatte, weil sie bereits überschrieben worden waren.
Aus diesem Grunde wollte ich eigentlich eine private Person werden oder bleiben und nicht auch noch mein Gesicht für die Firma hergeben, der ich sonst schon viel gegeben hatte. Ich wusste, dass Networking total wichtig ist – in egal welcher Branche oder Position du bist.
Wen interessiert es?
Dann kam die Zeit, in der ich nicht mehr für die Firma tätig war und in der ich merken musste, dass einige Leute ihre Zeit damit verbrachten, über mich zu sprechen. Irgendwann, als ich merkte, dass mich der Gedanke daran in meine Opferrolle drängte, in der ich niemals vorwärtskommen würde, hörte ich auf damit. ich hörte auf damit, mir Gedanken darüber zu machen, was die Leute über mich redeten und ich hörte auf, mir Gedanken darüber zu machen, ob das Gerede der Wahrheit entsprach oder nicht. Und irgendwann wurde es wieder nötig, dass ich mich sichtbar machte. Für Womansphere besonders, aber auch für die Arbeit, die ich ansonsten leistete. Und plötzlich machte es mir nichts mehr aus, denn ich hatte mich so akzeptiert, wie ich war und ich hatte festgestellt, dass ich nicht ändern konnte, was die Leute über mich sprachen, doch sehr wohl meine Haltung zu dieser Tatsache.
Betraf es mich – oder nicht? Es war immer meine freie Entscheidung gewesen, ob es mich interessierte, was die Leute über mich dachten und sprachen. Und es war meine freie Entscheidung gewesen, dass es mich traurig machte, dass Leute, von denen ich eine sehr gute Meinung hatte, hinter meinem Rücken Dinge über mich sagten, die mir nicht gefielen. Es war meine Entscheidung, ob ich überhaupt wissen wollte, was die Leute über mich sprachen oder nicht.
Kann ich damit leben – was sagt dein Mindset?
Plötzlich merkte ich, dass ich damit leben konnte. Und somit machte es mir nichts mehr aus, sichtbar zu werden, besonders wenn es sich um einen guten Zweck handelte. Mein wirkliches Highlight auf dieser Reise war ein Radiointerview – etwas das für mich wenige Monate zuvor nicht einmal denkbar gewesen wäre. Meine Stimme, mein Name, so dermaßen öffentlich, dass jeder der wollte, zuhören konnte, ich hätte es mir nicht vorstellen können und dennoch war ich unglaublich stolz.
Ich merkte, dass ich angekommen war – angekommen in meinem Mindset, in dem es um mich und mein Wohlergehen und meine Freiheit ging. Und merkte auch, dass ich Menschen in meinem Leben hatte, die ich nicht länger lieben konnte, wenn ich mich selbst richtig lieben wollte. Auch hier hätte ich mich am liebsten zurück in meine Opferrolle versteckt, doch ich wusste, ich musste weitermachen und einen Schritt nach dem anderen erfüllen. Ich wusste, dass diese Leute so oder so nicht in meinem Leben geblieben wären, dass sie mich früher oder später kaputt zurückgelassen hätten. Doch dazu später mehr.
Im Womansphere-Shop gibt es einen Mindset-Schlüsselanhänger. Vielleicht hilft er dir?