Love is the Message…

…and the Message is Love

Love is the Message – das ist meine Geschichte. Ich war immer diejenige, die Glück hatte. Schon in den ersten Schuljahren fiel mir alles in den Schoss. Gute Noten ohne zu lernen, Freunde und ein gelassenes Gemüt für all diejenigen, die mir nicht so wohl gesonnen waren. Ich musste erst spät lernen, was es hiess, richtig zu lernen, um einigermassen gute Noten zu erzielen. Einen Berufswunsch hatte ich seit meinem vierten Lebensjahr – Tierärztin sollte es sein.

Klar, dass ich mich unglaublich auf den Biologieunterricht in der Oberstufe freute. Mir war klar, dass ich die unbeliebteste Lehrerin der Schule bekommen würde (sie stellte sich sogar am ersten Tag so vor) – ausgerechnet in dem Fach, auf das ich schon lange hinfieberte. Ich beschloss, einen Sch*** auf die festgesetzte Meinung zu geben und diese Frau zu vergöttern und von ihr alles zu lernen, was ich brauchte um später die tiermedizinische Laufbahn einzuschlagen. Zu diesem Zeitpunkt bestand übrigens meine Erfahrung in der Tierhaltung ausschliesslich aus Meerschweinchen und Farbmäusen. Erstere machten mich zu meinem achten oder neunten Geburtstag zur menschlichen Grossmama. Letztere starben leider immer nach ein bis zwei Jahren, sodass mir die Vergänglichkeit des Lebens da plötzlich sehr bewusst wurde. Aber mir war klar, dass nur weil meine Eltern (besonders meine Mama, die Haus und Nachwuchs beisammen hielt), keine weiteren Tiere wollten, das erst der Anfang für mich war.

Das Ende für etwas anderes kam jedoch kurz darauf. Mein Berufswunsch starb unter den Händen und Worten einer Lehrerin, die in ihrem Beruf definitiv am falschen Platz gelandet war. Lange Zeit war mir klar, warum jemand mich nicht mögen könnte, da ich zwar für eine Schülerin eher vorlaut, aber dennoch höflich und umgänglich war. Hier war es aber offensichtlich so, dass ich (und all meine Mitschülerinnen und -schüler) auf offene Ablehnung und trocken vermittelten Stoff trafen. Als Teenager in einer komplizierten Entwicklungsphase wurden wir nicht nur mit unseren Themen alleine gelassen, sondern nebst mir auch andere ihrer Träume beraubt. Ich besuchte die höchste Stufe in der Schweiz, sodass mir alle Türen offen standen – jedoch wusste ich plötzlich nicht mehr, welche ich durchschreiten wollte. 

Girls just wanna have fun

Was folgte waren einige Monate und Jahre, in denen ich eine neue Berufung fand: Die des Klassenclowns. Noch immer fiel es mir in vielen Fächern im Schlaf in den Schoss, Klassenbeste zu sein, während ich in Mathematik mit jedem Jahr eine halbe Note verlor, bis zur ungenügenden Zeugnisnote. Dass ich tatsächlich ein Problem mit Zahlen hatte, wurde mir erst viele Jahre später bewusst. Immerhin hatte ich ein Mathematik-Genie zum Vater, der die schwierigsten Formeln im Kopf auflösen kann und dabei sogar noch Spass hat. Die väterliche Nachhilfe betrachte ich heute mit Dankbarkeit, damals wurde sie eher zur Zerrreissprobe für unsere ansonsten tolle Beziehung. 

Ich stand nun also da und war dank der Streiche und Witze nicht mehr bei allen Lehrern beliebt. Ich merkte, dass ich das auch zum ersten Mal herausforderte. Es sollte allerdings eine kurze Phase bleiben. Gemocht zu werden war mir noch immer sehr wichtig und eigentlich konnte ich nie verstehen, wenn das jemand nicht tat. 

Ich stand aber auch da ohne einen Berufswunsch. Einen, den ich über zehn Jahre meines Lebens mitgetragen hatte. Und dies mit einer Ernsthaftigkeit, die vielen Kindern noch nicht inne war. Ich hatte zwar als Kleinkind noch einen anderen Wunsch geäussert, jedoch jahrelang nicht mehr dran gedacht. Es sollten Jahre vergehen, bis ich mich wieder erinnern würde, dass ich nebst Tierärztin etwas anderes hatte werden wollen. Chefin. 

Du möchtest mich gerne kennenlernen? Buche dir hier ein Gespräch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert